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Die Steppenelfen


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Werden und Vergehen

Wenn sich zwei Elfen entschließen eine Familie zu gründen gehen sie zu dem Wald der Stimmen des Clans und teilen den Knüpfern der Stimmen, einige der älteren Elfen, die sich dieser Aufgabe verschrieben haben, ihre Absicht mit. Nach einer Befragung, ob sie sich sicher seien, wird in einer schlichten Zeremonie ein Samen des Stammbaumes des Clans in die Erde gesetzt. Bei dieser Zeremonie erklären sich die Partner ihre gegenseitige Absicht. Danach ritzen sie mit einem steinernen Messer den Daumen ihrer linken Hand an, weil dies die Herzseite ist, und lassen ein paar Blutstropfen in ein Schale fallen. Danach wird noch etwas Wasser hinzugegeben und der Samen 12 Stunden darin gelassen. Danach wird die bereits keimende Pflanze in die Erde gesetzt. Diese Blutbaum genannte Pflanze wächst nur in den Wäldern der Steppenelfen zu Baumgröße heran. In diesen Baum werden die Geschehnisse rund um die Familie in Form von verknoteten Schnüren gehängt. Der Name Blutbaum kommt wahrscheinlich von der dunkelroten, sehr glatten Rinde des Baumes. Der Baum wächst recht schnell bis zu seiner endgültigen Größe heran, um dann kaum noch seine Form zu verändern. Einzig nach Gabe eines Astes oder nach Stürmen und ähnlichen Naturgewalten wachsen neue Äste. Zum Schutz vor ungerufenen Besuchern liegt um den Wald eine Art Schutzwand. Nichtnaturgeister sind nicht in der Lage direkt durch diese Wand zu gehen. Als weiteren Schutz sind immer einige jüngere Sandläufer der Familie im Wald, um selbst den kleinsten Ast des Waldes mit dem eigenen Leben zu beschützen. Der Grund hierfür liegt in der Bedeutung des Waldes für das tägliche Leben der Steppenelfen. Für sie ist der Wald ein Symbol für die Seele und das Herz der Familie, da in ihm das Leben und Sterben aller jemals zum Stamm gehörenden Elfen festgehalten ist. Daneben versorgen sie die dort arbeitenden älteren Steppenelfen mit Nahrung.. Das Wort Wald ist in diesem Zusammenhang jedoch vorsichtig zu verwenden. Es ist eher eine Ansammlung relativ weit auseinanderstehender Bäume deren Blätterdach nicht übermäßig dicht ist. Steppenelfen fühlen sich unwohl sobald sie den Himmel nicht mehr im Blickfeld haben.

Wenn aus einer Bindung ein Kind erwächst, so ist es vom ersten Tag seines Lebens, und das beginnt im Mutterleib, teil des ganzen Volks. Jeder Elf nutzt seine ganze Kraft um dieses Leben zu schützen.
Wenn das Kind geboren wurde bekommt es den Mutternamen. Dieser Name kann frei gewählt werden, nur darf er noch nicht innerhalb des Stammes vergeben sein. Man kann erfahren ob ein Name schon vergeben ist oder welche Namen noch frei sind, beim alljährlichen mari da lanaru. Das mari da Lanaru, was nicht ganz zutreffend "Fest des neuen Grases" heißt, wird gefeiert wenn nach dem Winter die ersten Regenfälle des neuen Jahres die Blumen am Wald der Stämme zum Blühen bringt. Alle ungebundenen Steppenelfen und alle die wollen, kommen dann zu diesem Wald und feiern 12 * 12 Stunden das neue Jahr. Dabei ist jeder Stamm für 12 Stunden verpflichtet den Wald zu schützen und die anderen Gäste mit Nahrung zu versorgen. Dort werden dann Geschichten ausgetauscht, neue Bekanntschaften geschlossen oder alte erneuert und nicht zuletzt am Blutbaum des Stammes nachgesehen welche Namen noch frei sind. Während dieser Zeit werden die Feiernden von den Sandläufern mit Nahrung versorgt.

Wenn das Kind dann geboren ist, gehört es zum Stamm und wird von jedem Mitglied des Stammes oder der Familie wie das eigene behandelt. So etwa 10 Jahre bleibt es in der Obhut der Eltern. In dieser Zeit werden ihm die Grundbegriffe des Lebens beigebracht. Danach beginnt eine handwerkliche Ausbildung. Er lernt wie man Schüsseln flicht, wie man einen Bogen baut und Wolle verarbeitet. Der Bogenbau ist deshalb so wichtig weil es fast unmöglich ist sich in der Steppe an die Tiere anzuschleichen mit der Absicht sie zu töten. Auch wenn der Grund das eigene Überleben ist. Denn genauso wie alle Steppenelfen mehr oder minder mit der Gabe ausgestattet sind Tiere zu erfühlen, sind die Tiere in der Lage die Steppenelfen wahrzunehmen. Deshalb muß der jagende Elf vor Beginn der Jagd vor sich selbst Rechenschaft ablegen, ob das Töten eines Tieres begründet ist, um dann mit einem ruhigem Gewissen auf die Pirsch zu gehen.
Wolle und Milch bekommen die Steppenelfen von Shaktus. Sie haben ein langes seidig glattes Fell, zumindest wenn man sie pflegt, und sind über eineinhalb Mann hoch. Wenn eine Kuh mehr Milch hat als ihr Junges braucht kann es abgemolken werden. Fast immer befindet sich eine kleine Herde dieser Tiere bei der Familie. Die Elfen bekommen so Wolle und Milch und die Tiere werden im Gegenzug geschützt und gepflegt. Jedoch sind dies keine Haustiere denn sie können jederzeit davonziehen.

Nach dieser ersten Ausbildung müssen sich die jungen Steppenelfen entscheiden ob sie im Dorf bleiben und dort helfen und leben wollen oder ob sie das manchmal einsame Leben in der Steppe als Sandläufer wählen. Diese Entscheidung ist jedoch nicht endgültig. Sie legt lediglich fest worauf in der nächsten Zeitspanne besonders geachtet wird. Wenn der Lehrer meint der Schüler habe genug gelernt, muß er so etwas wie eine Prüfung ablegen. Der spätere Sandläufern muß in die Steppe gehen und mindestens 10 Jahre in der Steppe leben. Er ist jedoch in dieser Zeit nicht immer fern von zu Hause sondern bleibt in der Regel nur das erste Jahr vollständig fern der eigenen Familie. Danach kommt er immer wieder auf kurze Besuche zur Familie zurück. Sind diese Jahre vorbei so bleibt der Steppenelf, der sich jetzt Sandläufer nennen darf, noch einige Jahre beim Wald der Stimmen der Familie und lernt dort alles über das Knüpfen der Stimmen und steht den dort Lebenden als Helfer zur Verfügung. Die Steppenelfen, die sich entscheiden bei der Familie zu bleiben, erhalten eine weitergehende handwerkliche Ausbildung. Auch hier liegt es im ermessen des Lehrers wann der Schüler eine Prüfung ablegen soll. Danach kann er sich Grasläufer nennen. Denselben Titel erhalten Sandläufer, die ihr Wanderleben aufgegeben haben.

Die Steppenelfen verstehen sich selbst als die Hüter und Beschützer der Steppe. Ihr Leben ist so eng mit den Geschehnissen in der Steppe verbunden so daß es nicht weiter verwundert, daß sie ein sehr sensibles Gespür für das Leben um sie herum entwickelt haben. Dieses Gespür geht bei einigen Steppenelfen soweit, daß sie in der Lage sind auf einer sehr einfachen Weise mit Tieren zu kommunizieren. Dabei können Botschaften nur in Form von Bildern und Gefühlen übermittelt werden. Deswegen erfordert diese Gabe eine ständige Übung und ein hohes Maß an Konzentration. Den tierischen Gesprächspartner kann sich allerdings der Elf nicht aussuchen sondern er erhält Verbindung zu einem Tier das mit der ausgesandten Botschaft etwas anfangen kann. Außerdem ist die Wahrnehmung durch die Augen des Tieres an die spezifischen Besonderheiten der Rasse gebunden. Mit der Zeit entwickelt aber jeder der mit dieser Gabe gesegnet ist eine Vorliebe für bestimmte Rassen. Andere weniger Empfindliche nehmen beständig ein Hintergrundgeräusch wahr, welches jedes Lebewesen mit seiner ihm eigenen Stimme erzeugt. Das ist einer der Gründe warum für die meisten Steppenelfen Wälder oder Wüsten Furcht und Panik erzeugt. Der Wald ist so voller Leben, daß er in den inneren Ohren der Steppenelfen geradezu zu schreien scheint. Die Wüste dagegen ist zu still.

Wenn ein Kind dieser Familie die Laufbahn eines Sandläufers einschlagen will, so wird ihm bei dem Aufbruch zur großen Wanderung von seinem Lehrer ein Namensbogen übergeben. Dieser Bogen hat ein Griffstück, das mit Bändern umwickelt ist, die den Namen des Trägers, seine Familie und sein Stamm in der Knotenschrift der Steppenelfen enthält.
Das Holz für diesen Bogen wurde ausschließlich vom sogenannten Blutbaum der Familie entnommen.
Der Lehrer begibt sich dazu zu diesem Baum und bittet ihn um einen Ast. Kurze Zeit später beginnt sich ein geeigneter Ast abzuschnüren und fällt schließlich vom Baum. Die restliche Arbeit ist gute kunstvolle Handarbeit.

Auch wenn die Sandläufer manchmal monatelang fern der eigenen Familie sind und diese umher wandert finden sie in der Regel immer den direkten Weg zu ihrer Sippe. Es gibt bei den Steppenelfen ein geflügeltes Wort, das diesen Sachverhalt recht gut beschreibt:

Ein Steppenelf kennt drei Orte immer ganz genau: Der Platz wo sein Kopf in der letzten Nacht ruhte,
den Wald in dem seine Seele wohnt
und die Wege auf denen die Freunde seines Herzen wandern.


Wie ich schon angedeutet habe sind die Sandläufer die Augen und Ohren der Stämme. Sie helfen in Not geratenen Tieren und überwachen die wenigen Menschen, die die Erlaubnis erhalten haben in der Welt der Steppenelfen zu leben. Grundsätzlich steht die Steppe jedem Lebewesen offen solange er sich an ihre Gesetze hält. Da sie nicht in der Lage ist viele Menschen an einem Ort zu ernähren, wohnen höchstens zwei bis drei Familien an einem Ort zusammen. Selbstverständlich werden diese Menschen nicht nur von den Elfen überwacht sondern auch geschützt. Wenn z.B. ein besonders schwerer Sturm aufzieht werden die Menschen davon informiert damit sie sich schützen können. Die Menschen ernähren sich fast immer aus einfacher Landwirtschaft und Viehhaltung.

Damit die Sandläufer diese Aufgabe erfüllen können wird ihnen die Umgangssprache in der Steppe, ein Kauderwelsch aus vielen menschlichen Sprachen und Allanan Estrivel beigebracht. DieseSprache ist mehr oder minder allen in der Steppe lebenden Menschen und Elfen bekannt und hilft Mißverständnisse zu vermeiden. Einzig in der Nähe der Stammes - und Familienwälder werden keine Menschen geduldet.
Wegen der gigantischen Ausmaße ihres Lebensraumes haben die Steppenelfen eine Möglichkeit entdeckt stundenlang mit sehr hoher Geschwindigkeit zu laufen. Bei dieser Art zu Laufen achtet der Elf nicht mehr auf seinen Weg sondern konzentriert sich so auf das Ziel seines Laufs, daß er die Umgebung nur noch schemenhaft wahrnimmt. Er läuft dann fast ermüdungsfrei auf fast direktem Weg zu seinem Ziel. Größeren Hindernissen und Gefahren weicht er dabei ohne willentliche Wegkorrektur aus. Die Elfen sagen die Steppe lenkt seine Schritte. Diese Fertigkeit wird Lauf mit dem Wind genannt. Einzige Bedingung ist eine emotionelle Bindung mit dem Ziel. Eine andere Form der Fortbewegung nennen sie Lauf mit dem Feuer. Wenn es besonders dringend ist und Umwege zu viel Zeit kosten kann der Steppenelf auch den direkten Weg wählen. Er kann dann immer noch große Strecken laufend zurücklegen, nur hierbei zieht er die dazu nötige Kraft aus sich selbst. Es hat schon Steppenelfen gegeben die sich totgelaufen haben um eine wichtige Nachricht zu überbringen oder einem anderem Wesen Hilfe zu bringen.

Die Unterkünfte der Steppenelfen bestehen aus geflochtenen Gras welches durch einige biegsame Ruten gehalten wird. Im Sommer wird die Zeltdecke einlagig ausgeführt während sie in der kalten Jahreszeit zweilagig ist. Jede Familie hat meistens zwei Zelte. Das erste dient als Lebensraum und im zweiten werden die Mahlzeiten zubereitet und als Lagerplatz benutzt. Der Zusammenhang innerhalb einer Gruppe umherziehender Elfen ist so stark, daß es bei ihnen kein getrenntes Wort für diesen Verbund gibt. Sowohl die Gruppe als auch die herkömmliche Familie werden von ihnen mit demselben Begriff benannt. Wollen sie ausdrücken, daß sie von der eigenen Familie sprechen so verwenden sie dasselbe Wort und erweitern es um das Wort für den Namen was dann soviel wie Namensfamilie heißt. Überhaupt ist die Sprache der Steppenelfen sehr interessant. Die meisten Worte des täglichen Lebens lassen sich auf entsprechende Begriffe in der Sprache der Waldelfen zurückführen, so daß die Vermutung nahe liegt, daß sie dieselben Vorfahren haben. Nur bei Begriffen die sich mit der direkten Umgebung der Steppe und ihren Erscheinungen beschäftigen ist eine Herleitung nicht mehr möglich. Außerdem gibt es bei ihnen keinen neutralen Begriff für nehmen. Es gibt zwar ein entsprechendes Wort, nur ist es gleichbedeutend mit stehlen. Steppenelfen nehmen nichts, sondern alles wird ihnen gegeben. Entweder von anderen Wesen oder der Steppe, die sie wie eine lebendes Mitglied, der eigenen Namensfamilie behandeln.

Wenn ein Steppenelf seine Zeit gekommen sieht, geht er allein in die Steppe und ruft die Windkobolde. An der Stelle an der er sich befindet bildet sich ein Wirbel der den Elf verdeckt und der dann einer Wolke gleich gegen Himmel strebt. Nach einiger Zeit wird der Wirbel wieder durchscheinend und an der Stelle wo der Elf stand liegen nur noch seine Kleidung und seine sonstige Ausrüstung. Gerüchteweise wächst im darauffolgendem Jahr an der Stelle eine ganz besondere Blume.
Sie ist ein Abbild der Seele des Elfen und wird von keinem Tier angerührt. Sie hat immer nur eine Blüte und einen Geruch der ähnlich wie ihr Aussehen vom Wesen des Elfs abhängt. Sie wächst jedes Jahr nach, aber ist einmal die Blüte gebrochen worden stirbt sie.
Eine Besonderheit einiger Stämme sind ihre Mitbewohner. Kleine Feen, Atomis genannt wohnen innerhalb ihrer Zelte in kleinen kunstvoll geschnitzten Häusern in der Zeltmitte. Sie sind die Begleiter der Elfen auf allen Wegen. Sie scheinen ein natürliches Gespür dafür zu haben welcher Steppenelf einen Zuhörer braucht, ein wenig aufgemuntert werden muß oder einfach nur Gesellschaft braucht.