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Der Wanderer

Ein Lufthauch berührt meine Wange
Der Weg führt durch ein Tal
Die Welt erfüllt von dem Klange
Der Nebel kalt und fahl

Warte es dauert nicht lange
Stahl trifft auf harten Stahl
Mir wird schon Angst und Bange
Klingen viel an der Zahl

Der Pfad führt durch ein Wäldchen
Gestalten drohend und stumm
Meine Stirn verunziert ein Fältchen
Sie drehen sich zu mir um

Zu spät um zu diskutieren
Die Meute kreist mich ein
Manch einer läuft auf allen vieren
Ich komme heut nicht heim

Eine Gestalt liegt dort vorne reglos
Die Waffen blitzen im Mondlicht
Die Grünhäute kämpfen so ehrlos
Furcht verzerrt sein Gesicht

Mein Bogen öffnet die Lücke
Ich nutze meine Chance
Die Bestien kämpfen mit Tücke
Und laufe eilig los

Dem Wanderer kann ich nicht helfen
Dazu ist es schon zu spät
Ich kann jetzt nur noch hoffen
Dass mein Plan wohl aufgeht

So spurte ich durch die Büsche
Auf daß sie mich gewahrn
Und hoffe, daß sie entwischen
Die Händler die hinter mir fahrn

Bewußt leg ich meine Fährte
Sie sind doch ziemlich lahm
Der Schäfer mit seiner Herde
Zu dem ich vor drei Tagen kam

Hat mir den Hinweis gegeben
Drum kam ich hier entlang
Er kämpfte nicht um sein Leben
Darum auch er entkam

Die Schafe retteten ihn
So wie die Wälder nun mich
Ich werde bald weiterziehn
Sie sind schon wieder in Sicht

Kein Rasten und Ruhn für Stunden
Manch meiner Fallen gefunden
An meine Fährte gebunden
Ich kann sie fast nicht mehr hörn

Zum Kämpfen sind es zu viele
Mit Grimm folgen sie mir
Ich locke sie und ich spiele
Das harmlose Beutetier

Heimlich waren die Zeichen
Die ich hinterlassen hab
Wohl wissend, daß meinesgleichen
sie bald gelesen hat

Am Ende des sechsten Tages
Sind wir fast wieder dort
An diesem Ort geschah es
Hier lauf ich nicht mehr fort

Die Leiche des Wanderers begraben
setz ich mich an den Rand
Wo wir begonnen haben
Den Weg fast Hand in Hand

In wenigen Stunden wird enden
Das Morden hier im Wald
Pfeile werden wir senden
Mir wird ein wenig kalt

Es ist nicht schön zu töten
Doch manchmal muß es sein
Den Leuten in ihren Nöten
Will ich heut Hilfe sein

Ich spüre die huschenden Schatten
Meine Freunde sind schon da
Sie sollten mich hier erwarten
Obwohl ich kaum einen sah

Dort hinten kommt auch die Meute
Grün, sabbernd und voller Wut
Enden wird es heute
Ein Ende mit viel Blut

Sie sehen mich hier stehen
Und riechen die Gefahr
Doch lebend wird keiner gehen
Dafür sind sie schon zu nah

Ein Zeichen, der Laut einer Krähe
Ein Pfeilhagel schwirrt durch die Luft
Und mit dem Tod den wir sähen
Wird dieser Ort zur Gruft

Die Leichen sind bald schon beseitigt
Die Freunde kehren heim
Ich weiß, daß es die Zeit ist
Ich muß zum Druidenhain

Von düstren Gedanken geplagt
Die Ahnung ein schwarzer Schatten
Der Wald hat mir gesagt
Daß sie verirrt nur sich hatten

Fragend kreisen Gedanken
Woher, Warum und Wer
Die Welt kennt keine Schranken
Sie kamen wohl übers Meer

So gilt es herauszufinden
Was immer man wissen kann
Dies Wissen wird mich dann binden
Zu tun was ich nur kann

Doch derweil die Wälder sind ruhig
Sicher nun ist der Pfad
An dessen Wegesrand
Ein Wanderer Ruhe fand.


© 11/2004 Chamiel