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Veranstaltungen mit und um die Naturgeister


Conbericht Herbstcon 2004 der Naturgeister
Brote liebende Helden

Auch ein Conbericht

Die Naturgeister riefen zum großen Herbstfest nach Titania und viele Magiraner hörten den Ruf. So auch ich. Ich sattelte also meine treue Stute und ….

Nein, eigentlich sollte das keine Magira-Story werden, sondern ein ganz normaler Conbericht. Also noch mal.

Herbstcon der Naturgeister, 4. bis 6. 11. 2005 auf dem Habsberg

Natürlich kam ich nicht auf meiner Stute, sondern in meinem treuen Voyager "Galileo". Und ganz un-Yddia-mäßig lag dichtester Nebel über der Oberpfalz, so dass wir uns bei der Anreise einmal tatsächlich und ein zweites Mal beinahe verfahren haben. Aus dem Internet ausgedruckte Reiserouten haben eben auch so ihre Tücken.
Oben auf dem Gipfel des Habsbergs angekommen (ungefähr 600 m Seehöhe) wurden wir von Carmen, Wolfgang und Tom in Empfang genommen, die schon ganz besorgt waren, ob in der immer dicker werdenden Suppe überhaupt noch jemand den Weg finden würde.
Also erstmal ausgeladen und das Auto auf den Parkplatz gebracht. Hmmm …. Wo bin ich denn? Wo ist hier was??? Okay, ich muss auf jeden Fall bergauf gehen, dann werde ich das Haus schon wiederfinden … Die Nebelkobolde übertreiben heute aber wirklich!

Wolf hatte draußen auf mich gewartet, für den Fall, dass ich mich doch verlaufen würde. Schnell rein ins Warme und Trockene, erstmal die anderen Fellows und Mitgeister begrüßen und einen Kaffee schlürfen. Zentrum des Cons war ein wirklich riesengroßer Saal, von meinen Mitgeistern liebevoll dekoriert, um dem "Charme" des Stahlbetonbaus ein wenig Magirafeeling entgegenzusetzen.
Dann kam die erste positive Überraschung: die Zimmer in dieser "Jugendherberge". Jedes mit fertig bezogenen Betten, eigenem Bad und WC, eigenem Zugang zum umlaufenden Balkon aka Raucherzimmer (sogar ein Aschenbecher stand da draußen!) und ordentlichen Schränken samt Kleiderbügeln.

Und dann gab es die zweite positive Überraschung des Abends. Zum Abendessen war ein Buffet angekündigt worden, damit auch die später Ankommenden noch was zum Essen bekommen würden. Das Buffet bestand aus jeder Menge Wurst, Käse, verschiedensten Salaten (hmmm, dieser Krautsalat!), Würstchen und Brot und zwei riesigen Platten mit Schnitzeln und Fleischlaibchen. Wow! Offensichtlich hatte der Wirt wirklich zugehört, als Carmen und Wolf ihm erklärt hatten, wer Fellows sind und was und vor allem wie viel sie essen…..

Nach einer ausgiebigen Mahlzeit holte ich mir von Thekenkobold Danny eine Flasche Elfentau und mischte mich unters Magiravolk.

Kurz vor Mitternacht verließ ich die Gesprächsrunde und machte mich auf den Weg in das hübsche Zimmer - die Fahrt im Nebel und eine mir seit Tagen hartnäckig nachschleichende Erkältung hatten mich geschafft.

Das Aufwachen am Samstag Morgen hatte schon was Eigenes. Dong - DONG - DONGGGGGGGGGG! "Der Fahrer des Wagens sowieso möchte sein Auto vom Entladeplatz vor dem Haus entfernen!" Wegen eines verstellten Parkplatzes wurden mehr als 60 Fellows aus dem Schlaf gerissen ….
Nun, es hatte auch sein Gutes. Wenigstens war ich wach und konnte zeitig damit anfangen, den Con zu genießen. Das "Frühstück" hielt, was das Abendessen versprochen hatte. Sogar Orangensaft gab es und zwei große Container voller Eierspeise.…

Gegen Mittag machte ich mich zu einem Spaziergang rund ums Haus auf. Erst besichtigte ich die größere der beiden Wallfahrtskirchen - ohje, sag ich nur. Bayernkönig Ludwig, zuckerlrosa gestrichen außen und bayrischer Barock innen … Die kleine, ursprüngliche Kapelle allerdings, die ist beeindruckend in ihrer Schlichtheit und Ausstrahlung.

Dichtes Gedränge empfing mich auf der Terrasse vor dem großen Saal, dem "Gemeinschafts-Freiluft-Raucherzimmer". Seltsamerweise standen da etliche Fellows herum, die eigentlich keine Raucher waren - es war einfach urgemütlich, auch wenn der Herbst sich von seiner eher kühlen Seite zeigte. Carmen hielt inzwischen innen die Versorgung mit Kaffee aufrecht, die Thekenkobolde Daniel, Csilla, Astrid und wer auch immer gerade Lust und Zeit hatte versorgten die Leute mit Bier und sonstigen Getränken.
Am späten Nachmittag war Clansitzung angesagt - schließlich wollten/sollten wir uns ja am Abend an den Zeremonien beteiligen und das gehört vorher besprochen. Auch sonst gab es noch einiges zu berichten, das sich seit dem FdF im Sommer angesammelt hatte.

Und um sechs Uhr kam der nächste Knalleffekt vom Wirt und seiner Mannschaft - er hatte eine Überraschung versprochen und die hielt er auch ein. Ein ganzes Spanferkel und zwei große Platten voller Stelzen - okay, essen Fellows wirklich so viel?!?!?!?! Dazu die schon erwähnten großartigen Salate, Kartoffelknödel, Semmelknödel … irgendwie war ich schon froh, dass der Con nur ein Wochenende dauerte. Eine ganze Woche mit solchem Essen könnte sogar mir ein paar Kilo Übergewicht bescheren!
Danach rasch - naja, ganz so rasch ging es nach dem vielen Fleisch eh nicht - aufs Zimmer, ein paar Schluck Tequila getrunken, um der Verdauung nachzuhelfen, und rein in die Klamotten - äh, Gewandung natürlich.

Im großen Saal wartete schon alles gespannt auf den Beginn der Zeremonien. Stefan Köhler alias Tieron del Tugh, seit langem wieder einmal Teilnehmer an einem Con, gab den Herold und begrüßte in bester Zeremonienabend-Manier die anwesenden Völker. Die Liste war ziemlich lang! Dann kündigte er unsere Lady Finyen an.

Finyen trug einen Text vor, den sie dem Gedenken an Luyen del Riya, unserer am Pol gefallenen Heldin, gewidmet hatte, ein Gedicht über den Wechsel der Jahreszeiten und ihre Wiederkehr. Ein wunderschönes Stück und das auch noch in Allanan Estrivel, der Gemeinsprache der Naturgeister. Ich hoffe doch sehr, den Text im nächsten Clanletter veröffentlicht zu sehen. Danach nahm sie Gabi Glück / Lirielle Syaris del Dalanini del Celvorn, ihres Zeichens Kleinfee und bislang Besucherin bei den Naturgeistern, in den Clan auf. Entzückend die Reaktion von Dana, der Tochter von Susi und Sven: "Bravo!" tönte die zarte Kinderstimme laut und vernehmbar durch den Saal. Besser hätt ich es auch nicht ausdrücken können.

Als nächster trat Hartur vom Stamm der Beltyren vor und erzählte ein wenig von den Sitten und Bräuchen dieses walischen Stammes.

Ihm folgten Inanna nighBeorn und Xanthos von den Atsingari, mit Gastgeschenken, welche sie, wie sie mehrfach betonten, ehrlich erworben hatten. Wer's glaubt ….

Danach gingen Keo und Vanyar daran, ihrerseits Gaben an die Magiraner auszuteilen - schließlich hatten sie ja von den Einhörnern gelernt, was die wahre Währung Magiras darstellt, nämlich Brot …
Für die Kinder, auch die schon "fast großen", gab es Süßes, für die anwesenden Vertreter der Völker frischgebackenes Brot, große und kleine Laibe, auf denen das Wappen der Naturgeister prangte. Erzherzog Egbert von Finstersee vermochte kaum, das mühlsteingroße Backwerk davonzutragen, welches ihm für die Bedürftigen in seinem Land überreicht wurde …
Greenlands Vertreter Melancard of Fosfeur und Luke of Estlevane bedankten sich für ihr Brötchen artig mit einem Gegengeschenk - die diplomatischen Beziehungen zu Greenland haben sich eindeutig verbessert!
Auch die Wanderer in den Welten Magiras wurden mit Wegzehrung bedacht.

Kaum saßen wieder alle auf ihren Plätzen, konnte man ahnen, dass es ein weiteres Mal einen guten Grund geben würde, schnell wieder aufzustehen, denn Jalmur, der andere anwesende Beltyre, hatte allen Anwesenden etwas mitgebracht. Es roch schon ganz schlimm nach heißer Schokolade …. Er begann seine sicherlich ergreifende Rede mit den Worten: "Zum Gedenken an tote und lebende Helden ….", doch war es im Saal inzwischen so laut geworden, weil alle ein Stückchen vom Naturgeister-Brot haben wollten, dass bei uns weit hinten im Saal nur noch ankam: "Brote liebende Helden …." und ich den Rest seiner Rede leider versäumte, weil der neben mir sitzende Luke of Estlevane und ich in haltloses Gekicher ausbrachen. In der darauffolgenden Pause ließ ich es mir aber nicht nehmen, Jalmurs Geschenk entsprechend zu würdigen!

Nachdem die Raucherterrasse wegen Überfüllung geschlossen werden musste und die Thekenkobolde mit dreifacher Geschwindigkeit neue Getränke an die Gäste ausgegeben hatten, begannen die Zeremonien aufs Neue.
Carathor von den Wanderern, Angall d'Rych von den Tuach na'Moch und die Vertreter Clanthons überreichten Gastgeschenke an Finyen, Keo und Vanyar.

Ein weiteres Mal baten die Vertreter Clanthons ums Wort. Nur weil der Kämmerer verhindert war, war das kein Grund - nach Meinung Egberts - die angekündigte "Inspektion" in der Schule von Neu-Descaer auszulassen. Aber weil er und ich seit vielen Jahren eng befreundet sind, wollte er doch lieber jemand anderen die Inspektion durchführen lassen, um einen möglichst objektiven Bericht abliefern zu können. Und so wandte er sich mit einer dringenden Botschaft an die OCL (Oberste Clanthonische HeeresLeitung) …. Was die erstaunten Magiraner da zu hören bekamen, war ein Lehrstück in Bürokratie und Verwaltungsarbeit - wie man sie nicht machen sollte. Endlich kam mit Ulrich von Lichtenberg (Dirk Pohl) der Oberste Leiter selbst, da er niemanden finden konnte, der sich für diese Inspektion zuständig erklären wollte, und auch niemanden so sehr einschüchtern konnte, dass dieser statt ihm gegangen wäre ….
In der Schule Neu-Descaers hatten sich inzwischen die clanthonischen Kinder, Prinzessin Tabatha von Moiné und - wie des öfteren - neugierige Naturgeister versammelt. Unterrichtsfach an diesem Tag war clanthonische Regierungskunde. Eigentlich hatten wir das schon abgehandelt, da brachte Finyen selbst Egbert und Ulrich zur Tür herein. Also erzählte ich meinen Schülern noch ein wenig und wollte dann den Unterricht beenden. Ulrich bestand darauf, selbst auch noch ein paar Fragen an die "Kinder" zu stellen …. Aber nicht lange. Irgendwie konnte ich ihn davon überzeugen, dass bei uns andere "pädagogische Methoden" herrschen. Zum Trost lud ich ihn ein, mit mir und den Kindern Brot backen zu gehen….

Als nächster überreichte Rionel ra Denol aus Caswallon ein Gastgeschenk.

Jetzt war es an der Zeit, Neuigkeiten aus Titania zu berichten. Vanyar yil Kaybor und Gnisseldrix wollten nicht mehr länger Handelsmeister und Stellvertreter sein, weil sie dazu viel zu viel Zeit in Titania verbringen mussten. Gnisseldrix wollte heim auf die Geisterinsel, Vanyar mehr Zeit zum Schmieden und für seine Familie haben. Also beantragten sie bei Finyen Urlaub und schlugen gleichzeitig andere Naturgeister für ihre Tätigkeiten vor. Nach einigem Überlegen stimmte Finyen ihnen zu. Younani von den Kobolden (Birte Horn), Anthardes Belnan Chiar Domm Ethar van Ghyr von den Feen (der Dryad mit dem endlos langen Namen und den vielen Schlafzimmern, alias André Jarosch), Cendrasch Drachenschild von den Zwergen (Thomas Rang) und Lainam da Sai von den Elfen (Robert Marke) werden in Hinkunft unsere Geschäfte mit den Magiranern betreuen.

In wahrlich bewegten Worten verglich der Vertreter der Kalpaken die Gebote der Natur, welche Geisterhände an den Wänden des Saales für alle lesbar gemacht hatten, die des Lesens kundig sind, mit den Lehren des großen Kalpaken Antonin.
Erstaunlich, welche Parallelen es zwischen Völkern gibt ….

Und ganz zuletzt ließ Lucius Scaevola Argens es sich nicht nehmen, Prinzessin Tabatha ein für jemanden ihres Ranges wahrlich passendes Geschenk zu überreichen - einen großen grünen Frosch. Was immer sie damit getan hat, als das Licht der Öffentlichkeit nicht mehr auf sie fiel, darüber soll die Geschichte schweigen. Ratschläge gab es aus dem Publikum mehr als genug….

Nach dem Ende des offiziellen Teiles ging es in kleineren und größeren Gruppen noch sehr lange weiter. Irgendwann drängten sich fast alle Naturgeister vor und hinter der Theke und machten ein paar übrig gebliebenen Stelzen den Garaus. Sie schmeckten auch kalt vorzüglich.
Thekenkobold Dannys Elfentau-Vorräte näherten sich ihrem Ende, Cola gab es schon lange keines mehr, und auch die Biervorräte schwanden zusehends. Es wurde eindeutig Zeit, ins Bett zu gehen …

Am Sonntag wurde ich ein wenig sanfter geweckt. Hell und klar klang aus der Kirche das "Stella Maris" durch den Morgen, der Nebel hatte sich für kurze Zeit verzogen. Um meine Mitschläfer nicht zu stören, zog ich mich leise an und begab mich auf die Suche nach Kaffee.
Für einen "Morgen danach" waren schon sehr viele Fellows wieder auf den Beinen und eifrig mit Frühstücken beschäftigt.
Nach dem zweiten oder dritten Kaffee fühlte ich mich soweit gekräftigt, dass ich daran gehen konnte, unser Zeug zusammenzupacken und das Zimmer zu räumen. Nebenbei halfen Lirielle und ich einem schon leicht verzweifelnden Tardirion, der seine Fahrgelegenheit nach Hause schwinden sah, dabei, die Atsingari aus ihrem Nest zu scheuchen …

Im großen Saal ging das Abschiednehmen langsam los. Wir halfen noch ein wenig beim Zusammenräumen und machten uns dann auf den Heimweg.

Nur noch 364 Tage, dann würde das nächste Herbstfest in Titania beginnen!

© Crysalgira na'Halandra / Marion Vrbicky, November 2005